19.07.2024

Dreiklang der Tristesse am hessischen Wohnungsmarkt

Käufe von Wohnbauland in Hessen gehen drastisch zurück

Um 39,5 Prozent sind die Käufe von baureifem Wohnbauland in Hessen 2023 gegenüber dem Vorjahr eingebrochen – und damit noch stärker als im Bundesdurchschnitt, der bei rund 34 Prozent liegt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Hamburger Gewos-Instituts für Stadt-, Regional- und Wohnforschung. Der Verband der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft (VdW südwest) sieht darin ein fatales Signal für den ohnehin schon prekären Wohnungsmarkt.

Dr. Axel Tausendpfund, Vorstand VdW südwest, sagt: „Die Baulandverkäufe sind ein wichtiger Indikator für die langfristige Entwicklung des Neubaus. Denn wenn keine baureifen Flächen verkauft werden, werden auch keine Baugenehmigungen beantragt. Und ohne Baugenehmigungen können keine neuen Wohnungen entstehen.“ Deswegen mahnt er, dass sich die Situation für Wohnungssuchende weiter verschärfen werde, wenn nicht rechtzeitig gegengesteuert werde.

„Was wir auf den hessischen Wohnungsmärkten derzeit sehen, ist ein Dreiklang der Tristesse. Schon jetzt gibt es viel zu wenig Wohnungen für Menschen mit geringen und mittleren Einkommen. Zudem befinden sich die Baugenehmigungen für potenzielle Wohnungen von morgen mit Ausnahme weniger Einzelmonate seit über zwei Jahren im Sinkflug. Und die Baulandkäufe als Voraussetzung für die Wohnungen von übermorgen nehmen nun ebenfalls signifikant ab“, so Tausendpfund

Um die Bautätigkeit in Hessen wieder anzukurbeln, fordert er ein Zinsverbilligungsprogramm mit einer Absenkung der Bauzinsen auf 1 Prozent. „Dies wäre für den Staat keine Subvention, sondern eine Investition, weil die dann angekurbelte Baukonjunktur die notwendigen Steuereinnahmen einbringen würde“, erklärt Tausendpfund. Zudem spricht er sich dafür aus, die Hessische Bauordnung zu verschlanken und die kostentreibenden Normen zu reduzieren, um das Bauen einfacher, schneller und günstiger zu machen. Die Kommission „Innovation im Bau“, die das Hessische Wirtschaftsministerium vor kurzem ins Leben gerufen hat und in der der VdW südwest mitarbeitet, sei ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Das Gremium müsse aber auch rasch Ergebnisse liefern.

Pressekontakt

Jan Voosen
Abteilungsleiter Kommunikation, Pressesprecher

Tel. 069 - 97065-301

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