Parlamentarischer Abend: Rheinland-pfälzische Wohnungswirtschaft plädiert für Verstetigung der guten Förderprogramme
Gemeinsame Pressemitteilung des VdW Rheinland Westfalen und des VdW südwest
Es scheint paradox: Die Abrufzahlen in der rheinland-pfälzischen Wohnraumförderung sind so gut wie lange nicht, trotzdem ist das Bauen und Sanieren bezahlbarer und klimafreundlicher Wohnungen aktuell kaum mehr finanzierbar. Woher kommt das und was muss sich ändern, damit schnell mehr Wohnungen entstehen? Das war die Kernfrage des Parlamentarischen Abends im Mainzer Landtag, zu dem die rheinland-pfälzische Wohnungswirtschaft eingeladen hatte.
Über 100 Gäste, darunter Dr. Stephan Weinberg (Staatssekretär im Ministerium der Finanzen) und über 40 Abgeordnete, diskutierten mit den Spitzen des Verbands der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft (VdW südwest) und des Verbands der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen (VdW Rheinland Westfalen) über mögliche Stellschrauben, die gedreht werden müssen, damit mehr bezahlbare und klimafreundliche Wohnungen entstehen können. Einigkeit herrschte, dass die kostentreibende Bürokratie zu reduzieren sei, aber durchaus auch der Bund in der Verantwortung stehe, etwa über die Zinspolitik für attraktivere Rahmenbedingungen zu sorgen. Auf Landesebene hänge viel von den Förderprogrammen ab.
Dr. Axel Tausendpfund, Vorstand VdW südwest, hob hervor: „Wir begrüßen es sehr, dass das Ministerium die Programme zur sozialen Wohnraumförderung kontinuierlich angepasst und verbessert hat. Es ist enorm wichtig, dass dies auch künftig so bleibt – trotz der angespannten Finanzhaushalte. Denn nur wenn die Förderprogramme auch künftig attraktiv bleiben, werden angesichts der hohen Baumaterial- und Dienstleistungskosten sowie des hohen Zinsumfelds die Wohnungsbaukosten halbwegs im Zaum gehalten. Und nur dann können auch für alle Menschen genügend bezahlbare und klimafreundliche Wohnungen entstehen.“
Die guten Abrufzahlen in der rheinland-pfälzischen Wohnraumförderung für das Jahr 2023 dürfen laut Alexander Rychter, Verbandsdirektor des VdW Rheinland Westfalen nicht über die aktuellen gesamtwirtschaftlich schwierigen Bedingungen hinwegtäuschen: „Es sind vor allem Bauträger und Projektentwickler, die jetzt vermehrt laufende Projekte mit sozialem Wohnungsbau finanzieren. Neue Bauprojekte kommen kaum noch nach.“ Schon jetzt sei zu beobachten, dass die Baugenehmigungszahlen rückläufig sind. Dieser Trend sei ein sehr deutliches Warnsignal. „Mehr denn je braucht der Wohnungsbau deswegen künftig weiterhin Impulse durch attraktive Förderkonditionen, um es der sozial orientierten Wohnungswirtschaft zu ermöglichen, klimagerecht zu bauen und zu sanieren – und weiter bezahlbare Mieten anbieten zu können“, so Rychter.
Pressekontakt
Jan Voosen
Abteilungsleiter Kommunikation, Pressesprecher