09.06.2023

Bauüberhang in Hessen wächst auf fast 70.000 Wohnungen

Potenziale für zusätzlichen Wohnraum bleiben ungenutzt

In Hessen sind auch 2022 mehr Wohnungen genehmigt als gebaut worden. Das belegen die aktuellen Zahlen des Hessischen Statistischen Landesamts. Dabei handelt es sich um mehr als eine bloße Momentaufnahme, denn dieser sogenannte Bauüberhang nimmt seit Jahren stetig zu. Aktuell ist er angestiegen auf rund 70.000 Wohnungen, die trotz vorliegender Baugenehmigung nicht gebaut wurden. Der Verband der südwestdeutschen Wohnungswirtschaft (VdW südwest) betrachtet die Entwicklung mit Sorge und fordert Maßnahmen, mit denen sich die Wohnraumpotenziale besser ausschöpfen lassen.

Dr. Axel Tausendpfund, Vorstand des VdW südwest, sagt: „Viele Menschen suchen ein bezahlbares Zuhause, aber das Angebot am Markt ist derzeit deutlich zu knapp. Dabei zeigt der aktuelle Bauüberhang, dass viele Potenziale nicht genutzt werden. Denn bei allen genehmigten Wohnungen sind keine weiteren Planungen und Entwicklungen mehr nötig – es fehlt nur an der Umsetzung.“

Den Grund dafür sieht Tausendpfund in den schwierigen Rahmenbedingungen. „Bauen ist derzeit teurer denn je. Neben den enormen Material- und Energiepreisen liegt das ganz wesentlich auch daran, dass viele Normen den Bauprozess unnötig erschweren und die Kosten in exorbitante Höhen treiben. Deswegen gehören alle Bauvorschriften auf den Prüfstand, um die überbordende Bürokratie und damit auch die Kosten zu senken.“

Darüber hinaus plädiert der Verbandsvorstand für eine Verbesserung der Förderkonditionen: „Sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene benötigen wir Anreize, die das Bauen wieder attraktiv machen. Wir begrüßen, dass die hessische Landesregierung mit der Anpassung der Förderkonditionen hier vor kurzem einen Schritt in die richtige Richtung gemacht hat. Aber das darf nicht das Ende der Fahnenstange sein. Wenn der Neubau nicht vollends zum Stillstand kommen soll, müssen diese Konditionen in kurzen Intervallen immer wieder an die aktuellen Rahmenbedingungen angepasst und optimiert werden.“

Pressekontakt

Jan Voosen
Abteilungsleiter Kommunikation, Pressesprecher

Tel. 069 - 97065-301

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