Zum zweiten Mal untersuchte das Bauforum Rheinland-Pfalz das Investitionsklima in der Wohnungswirtschaft und befragte dabei die rheinland-pfälzischen Mitglieder des Verbands der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen und des Verbands der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft (VdW südwest), deren besonderes Augenmerk auf der Schaffung bezahlbaren Wohnraums liegt. Das Ergebnis: 50 Prozent der antwortenden Unternehmen planen aktuell gar keine Neubauvorhaben mehr. Hauptgrund für die Zurückhaltung sind der Umfrage zufolge die hohen Mieten von 18 bis 20 Euro pro Quadratmeter, die die Unternehmen verlangen müssten, um überhaupt kostendeckend bauen zu können. Stattdessen wollen 93 Prozent in den kommenden Jahren die energetische Sanierung ihres Bestands in Angriff nehmen.
Als Fazit aus der Umfrage zieht Alexander Rychter, Verbandsdirektor des VdW Rheinland Westfalen: „Die sozial orientierte Wohnungswirtschaft will auch in schwierigen Zeiten investieren, um bezahlbare klimagerechte Wohnungen zu schaffen.“ Trotzdem würden wieder mehr Anreize für bezahlbare neue Wohnungen benötigt. „Die rheinland-pfälzische Landesregierung ist da auf dem richtigen Weg, wenn sie die Beschlüsse der Bauministerkonferenz umsetzt und etwa Umbauten und Aufstockungen erleichtert“, sagt Rychter. Die Förderkulisse auf Bundesebene aber müsse dringend nachgebessert werden, wolle die Bundesregierung ihr Ziel von 400.000 neuen Wohnungen im Jahr erreichen.
Dr. Axel Tausendpfund, Verbandsdirektor des VdW südwest, erklärt: „Die Förderbedingungen auf Landesebene sind derzeit gut. Das sehen wir an der aktuellen Nachfrage, aber auch an einer Trendumkehr bei den Fördervolumen. Für den Mietwohnungsbau liegen sie seit 2023 erstmalig höher als für den Neubau von Eigenheimen.“ Wichtig sei es, diese guten Konditionen zu verstetigen, damit Bauherren Planungssicherheit gewinnen und langfristig verlässliche Rahmenbedingungen vorfinden. Nur dann werde es gelingen, den Wohnungsbau sukzessive wieder stärker anzukurbeln.